Montag, November 16, 2015

Zu den Anschlägen von Paris und anderswo

Jede Religion hat gute und schlechte Gebote, weil (so denke ich als Atheist) so vieles aus guten oder bösen Köpfen, mal besser, mal schlechter gelaunt, wie es die Tagespolitik der Menschen so oft im Kampf gegen den Menschen zu brauchen glaubt - und es für Politiker praktischer ist, wenn es als "Gotteswort" gilt - nicht hinterfragt werden darf.

Und weil so oft schlechte und gute Gebote im Widerspruch zueinander stehen, bleibt dem Gläubigen nichts anderes als die eigene Wahl, welche ihm wichtiger sind, wie er sie für sich interpretiert.
Die Feindseligen interessieren sich nur für die schlechten Gebote; wenn man ihnen mit den guten kommt, um ihnen ein bisschen die Feindschaft zu stutzen, dann überkommt sie das Kotzen - und dann schreien sie: "Verrat!", als würden sie nicht fortlaufend Verrat betreiben am Guten.

Nun, wir könnten den Feindseligen die Welt überlassen, wenn sie sich bloß gegenseitig erschlügen, aber das tun sie leider nicht, sondern sie führen ihre Kriege so,

a) dass sich möglichst die gesamte Menschheit in einander verfeindete Lager teilt,

b) dass dem Feind nichts heile bleibt - und weil auf Gegenseitigkeit, dann sieht es halt aus wie in Warschau; Berlin 1945 oder Damaskus 2015.

Deshalb verlaufen mir die Fronten anders, eben nicht zwischen den Feindseligen, denn die machen gemeinsame Sache, wie in der Ukraine und in Syrien zu sehen, sondern zwischen den Guten und Schlechten, wenngleich das oft schwer zu unterscheiden ist, aber es macht Sinn, wenn die Guten über alle Ansinnen der Schlechten hinweg zusammen den Schlechten die Grenzen aufzeigen.
Das wäre zugleich anderer Krieg, als er üblich ist. Kobane hätte nicht "rückerobert" werden dürfen, wie es durch Bewaffnung einer Bürgerkriegspartei vollkommen abwegig geschah, als würde mir die Polizei, die ich gegen Einbrecher rufe, mir eine Waffe zuwerfen anstatt mich zu verteidigen.

Kobane hätte eingekesselt gehört von uns Guten, weil wir uns sonst nicht von den Schlechten unterscheiden.
Wir müssen unsere Feinde nicht töten wollen, sondern zur Kapitulation Gelegenheit geben und fragen:

"Hallo @Abu-DingsdaBummms, alias Marvin aus Neukölln, was hast du in Kobane zu suchen und Menschen aus ihren Häusern zu vertreiben oder gar zu ermorden?"

Und Abu-DingsdaBumms würde vielleicht sagen, dass er es aus religiösen Gründen tun müsse, weil es der rechte Weg sei, denn er durfte in die Neuköllner Disco nach drei Schlägereien nicht mehr hinein.

Also dann lesen wir ihm mal andere Suren aus dem Koran vor, die ihm offenbar zu wenig gepredigt wurden:

1.) 'Ihr sollt glauben und gute Werke tun' (25:70). Gott liebt diejenigen, die Gutes tun.' (2:195).

2.) 'Gott verbietet, was schändlich, abscheulich und gewalttätig ist.' (16.90).

3.) 'Wehrt das Böse durch das Gute ab.' (13:22).

4.) 'Richtet auf Erden kein Unheil an.' (2:60).

5.) 'Stiftet Frieden unter den Menschen.' (2:224).

6.) 'Wer vergibt, ruht sicher bei Gott.' (42:40).

7.) 'Bringt Euch nicht selbst ums Leben!' (4:29). (Verbot des Selbstmords).

8.) 'Wenn Ihr einen Menschen tötet, so ist es, als hättet Ihr die ganze Menschheit getötet' (5:32).

Tja, mein missratener Abu, dann musst du nun in ein Strafgefangenenlager; wirst fortan nur noch diese Suren zu lesen bekommen, denn offenbar bist du zu dämlich, die anderen Suren so zu verstehen, dass du nicht zum Sünder bzw. Verbrecher wirst.

Mittwoch, November 11, 2015

EMMA & FOX im Heiligen Krieg gegen Muslime

Da gab es ein Fußballspiel in den Niederlanden am 1.11.2015. Der FC Utrecht gegen Twente Eschede. Mit Endstand 4:2, aber das dürfte die Redaktion unserer EMMA nicht sonderlich interessiert haben. Mich auch nicht.

Furore machte das Spiel dennoch, weil der muslimische Torschütze Nacer Barazite im Anschluss interviewt wurde, dann aus religiösen Gründen der TV-Reporterin Hélène Hendriks die Hand gab.
Die Reporterin erklärte, dass sie "bei religiösen Motiven kein Problem" damit habe - und der betreffende Fußballspieler sei "ein richtig netter Kerl".
Stimmt, das ist er. Und es gibt genügend Youtubes, sich davon zu überzeugen.

Und Frau Hendriks hatte nach eigenen Angaben bloß "vergessen", dass der Verein diese muslimische Anderssitte sogar "vertraglich akzeptiert und per Rundschreiben den Medien mitgeteilt" hatte.
Im Gegenzug habe Barazite respektiert, sich von weiblichen Physiotherapeuten des Clubs betreuen zu lassen. Freut mich für ihn, wenn es der Physiotherapeutin denn recht ist.
Doch alle Vorkehrung nutzte nichts, denn was den Betroffenen kein Drama war, können dann ja andere draus machen, die nach Argumenten für ihre Anliegen gieren, um grad auch jetzt Muslimen aus Kriegsgebieten die Zuflucht zu verwehren.
Keine Perfidie zu perfide, nutzte der ehemalige Chefredakteur eines niederländischen Fußballmagazins seinen Talkshow-Auftritt zur Verleumdung, dass sich Barazite "für den IS rekrutieren" solle.

Aha? Ein "richtig netter Kerl" vom FC Utrecht sei besser in einer Killerhorde aufgehoben?

Genau das begeistert niederländische Rechtsextremisten und nun auch unsere zunehmend BILD- und deutschtümelnde EMMA, wenn das feministische Magazin über Facebook einen Kommentar des schweizerischen Tagesanzeiger.ch verbreitet, wo es im Untertitel heißt, Zitat: "Ein strenggläubiger Fussballer verletzt vor laufender Kamera die Würde einer Frau. Das ist unerträglich."

Die Spekulation, ob "strenggläubig" oder leichtgläubig & Brauch, mochte ich EMMA nicht zu erläutern versuchen, doch etwas Widerspruch inmitten der "Empörten" bzw. Begeisterten soll sein.

Mein Posting an EMMA-Facebook:

Wie schnell doch Artikel gefallen, wenn sie in Feindbilder passen, aber dann sei wenigstens angemerkt, dass genau solche Gefälligkeit nicht zum Pluralismus-Bekenntnis unseres Grundgesetzes passen.
Wer also glaubt, dass die Sitten der Mehrheitsgesellschaft Verbindlichkeit für Minderheiten entfalten dürften, verkennt nicht bloß unseren aufgeklärten Freiheitsbegriff, sondern auch den beachtlichen Unterschied zwischen Sitten und Gesetzen.
Die Verweigerung des Händedrucks als Missachtung zu deuten, mag zwar hier vielen so scheinen, aber mir schon aus genanntem Pluralismus-Gebot nicht und nebenbei auch nicht aus hygienischen Gründen, denn der Händedruck ist m.E. nette Unsitte, auf die sich gut verzichten ließe.