Donnerstag, Februar 28, 2008

Inidia-Diskussion: Antiislamismus

Anonymer User schrieb am 30.01.2008 11:45 Uhr: "Also ist auch Gandalf einer, der sich stark macht für die Kritik an den Verfehlungen der eigenen Kultur und dabei jene Kulturen in Schutz nimmt, bei denen genau in jenen zu kritisierenden Punkten noch vieles viel ärger aussieht."

Kennst Dich in Deiner eigenen Kultur nicht aus, wenn Du nicht weißt, dass die Kritik am anderen die Selbstkritik voraussetzt, um moralisch glaubwürdig zu sein? >> Mt 7,1-5

Anonymer User schrieb: "Das nämlich gab es im Christentum nie ... und widerspricht somit einer totalitären Auffassung des christlichen Glaubens."


Die Realität steht halt häufig gegen den Anspruch. Darum ließen sich eine Menge Christen vor den Karren der Nazis spannen.

Anonymer User schrieb: "Dürfte ich dich beschuldigen, wenn ich in deinem Namen ein Verbrechen begehe?"

So wenig, wie Du eine Religion für die Verbrechen von Religiösen verantwortlich machen darfst.

Anonymer User schrieb: "Die Kreuzzüge waren natürlich nicht im Interesse Jesu, denn der Unterschied zu Mohammed liegt ja darin, dass letzterer zu Krieg und Gewalt gegen Andersgläubige bereits zu Lebzeiten aufgerufen hat und selbst über 20 Kriegszüge angeführt hat."

Der Prophet der Muslime war mir, Dir, der Merkel, dem Joschka, dem Bush, Blair, Putin, Schröder, Bin Laden usw. sicherlich ähnlicher als dem Jesus des Neuen Testaments, dessen Jenseits-Hoffnung so groß war, dass er den gewaltlosen Widerstand und den Verlust des irdischen Lebens als kleineres Übel empfehlen mochte.
Ich habe Achtung vor solch wahren Märtyrern, aber teile ihre predige ihnen nicht alles nach. Siehst Du das anders? Dann sei gewiss, dass ich Dich auch darin nach Kräften schützen würde, ohne Dir zuzustimmen.

Anonymer User schrieb: "(das christentum bringt auch sehr wohl ideologie mit sich)... aber keine totalitäre, wie das im Islam der Fall ist."

Jesus scheint auch mir nicht totalitär, aber er steht hier politisch auch gar nicht in der Kritik, sondern totalitäre "Christen", absolutistische Herrscher mit ihren Europa verheerenden Kriegen >> "cuius regio, eius religio" = Herrschaft bestimmt das Bekenntnis, wenngleich die Bekenntnisse für die Herrschaft instrumentalisiert wurden. Dazu brauchte es Interpretationen und Auslese solcher Sprüche, die den Widersprüchen entsprachen.

So macht es Bin Laden, so machst Du es - mit dem Islam.

Ich hingegen halte mehr davon, wenn sich Christen, Juden, Muslime, Hindus usw. solcher Interpretationen und Auslesen besinnen, die ihre Glaubensbekenntnisse in deren Pluralität anerkennen und nicht für das gegenseitige Morden instrumentalisieren lassen.

Du scheinst Dir den Frieden davon zu erhoffen, dass Du einen Islam vertrittst, der jeden Muslim verpflichte, Dir den Garaus zu machen. Aber so krass drauf ist vielleicht noch nicht einmal Bin Laden. Befrage mal seine Anhänger, ob Du ihnen andersgläubig sein darfst. Mir wären die Taliban verdächtiger, aber so ganz genau wissen wir es auch bei denen nicht. Es wird halt jede Menge geballert und wenig debattiert.

-msr- >> Diskussionen.de